August 11, 2023
Wann: 13.08.2023
Wo: Eintracht Stadion Braunschweig
Kick-off: 15:00 Uhr
Begegnungen der letzten 5 Jahre:
Vs. Braunschweig: 17:31, 0-1-0
Nach ihrem Sieg in Kiel haben es die Adler in der eigenen Hand, sich noch für die Playoffs zu qualifizieren. Dazu wäre ein Sieg in Braunschweig ein Schritt in die richtige Richtung. Letztes Jahr hat man dem Rekordmeister trotz einer stark Corona-geschwächten Mannschaft alles abverlangt. Der Spielplan will es so, dass es auch dieses Jahr nur ein Spiel gegeneinander gibt.
Beide Mannschaften befinden sich momentan auf unterschiedlichen Form leveln. Während die Adler zwei Siege gegen Kiel einfahren konnten, verloren die Lions zwei ihrer letzten drei Spiele und ihren QB, was man ihnen in den letzten zwei Spielen deutlich anmerkte. Vor allem offensiv schien es zu haken, deswegen zogen die Verantwortlichen nach der Niederlage in Dresden die Notbremse und entließen OC Kim Kuci. Kuci war erst zu Saisonbeginn verpflichtet worden und gewann 2014 mit den Adlern den Eurobowl.
Die Neuverpflichtung von den Warsaw Mets fügte sich in seinem ersten Spiel mit einem 43-Yard-Catch in das Receiving Korps hervorragend ein. Einer der talentiertesten polnischen Wide Receiver zeigte schon mal, was in ihm steckt. In der polnischen Liga ist er in der abgelaufenen Saison einer der Besten gewesen, der Catch war erst nur der Anfang.
Bacher ist auf der Jagd nach dem 1000er. Bisher sind es 687 Scrimmage Yards, 313 muss er noch. Dafür hat er noch vier Spiele Zeit. Sie unterteilen sich auf 153 Laufyards und 534 Yards durch die Luft. Insgesamt erzielte er so sechs TDs und bleibt damit der gefährlichste Offensivspieler der Adler.
Jason Oluwa hatte gegen Kiel das beste Spiel in seinen drei Jahren Adler. Nachdem es zunächst so aussah, als sei der Eröffnungskickoff sein erster und letzter Spielzug des Tages gewesen. Die Verletzung entpuppte sich aber nicht als schwerwiegend. Zum Glück für die Adler, die nicht nur ihr Defense Ass einsetzen konnten, Oluwa wurde auch in der Offensive als Tight End bedient und das in einer Art und Weise, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Am Ende scheiterte er um ein Yard an seinem ersten TD. Aber seine 85 Yards und bei vier Fängen waren spitze. Dazu kam noch ein QB-Sack. Ein rundum gelungener Arbeitstag.
Einer der dienst ältesten Adler-Spieler ist der Rumäne mit der 36. Egal ob dritte oder erste Liga, Alexandru ist dabei. Gegen Kiel gelang ihm nun auch seine erste Saison-Interception und mit etwas mehr Fangglück hätten es auch zwei oder drei sein können. Auf den Veteranen in der Luftverteidigung bleibt Verlass.
In seinem ersten Jahr außerhalb Großbritanniens schlug Obi sofort ein. Sieben TDs am Boden und einen durch die Luft erzielte D’Wayne bisher. Der britische Nationalmannschafts-QB ist ungewöhnlich groß (1,85 m) für einen Runningback. Trotz seiner Größe schafft es aber, sich durch die gegnerischen Abwehrreihen zu schlängeln, was ihn als Passempfänger umso gefährlicher macht. Vor der Saison 2023 bot er sich den Lions selbst an, die sofort zuschlugen und es nicht bereuten.
Ihr gutes Auge für US-Wide Receiver bewiesen die Lions mit Luc. Für den Navy Seal dürfte ein American Football-Training nur Ringelpiez mit Anfassen sein. 2015 wurde er mit Team USA Football-Weltmeister, leider klappte es nicht mit weitergehenden Engagements in NFL oder CFL, also folgte seine Verpflichtung für die Navy Seals. 2022 wollten die Lions ihn schon ins Team holen, 2023 klappte es dann und er zahlt es mit Leistung zurück. Mit acht TDs durch die Luft und einem am Boden ist er der momentane Topscorer der Lions.
Eigentlich kann man ihn fast schon als Homegrown bezeichnen, so lange spielt Alan schon in Deutschland und hat seine footballerischen Fußabdrücke vor allem bei QBs hinterlassen. Zunächst spielte er für die Dresden Monarchs und war dort Dreh- und Angelpunkt der dortigen Defense. Dann wechselte der Australier zu den Berlin Rebels, blieb dort aber nicht lange und schloss sich den New Yorker Lions an und die sind froh darüber. Mit 39 Tackles ist er Leading Tackler und hat dabei 4,5 Sacks erzielt. Gegen seinen alten Verein aus Dresden gelang ihm zudem ein Fumble Return TD.
Alter schützt vor Tackeln nicht. David Müller fing schon 2006 in der Jugend der Potsdam Royals an. 2011 spielte er auch ein Jahr bei den Adlern und erreichte mit ihnen den Eurobowl. Nach weiteren drei Jahren schloss er sich 2016 den Lions an und ist seither aus ihrer Defense nicht mehr wegzudenken. In dieser Saison wird wohl die Marke von 300 Tackles für die Lions fallen. Dazu kommen vier erzwungene Fumbles und vier Interceptions, ein Fumble wurde zum TD zurückgetragen. Alles Müller, oder was?
Die New Yorker Lions gehen als Favorit in dieses Spiel, schwächelten aber vor allem offensiv etwas. Ob das mit dem verletzten QB oder schwachem OC-Calling zu tun hat, wird die Zukunft zeigen. Die Adler brauchen sich nicht zu verstecken. Gerade mit CJ Okbaboli und Neu-TE Jason Oluwa wirkte das lahmende Offensiv-Play in einen Jungbrunnen gefallen und wirkte gerade nach der kurzen Pause variantenreicher. Für Braunschweig dürfte der Heim-Playoff-Zug abgefahren zu sein, mit einem Sieg würden sie Platz drei festigen. Die Adler ihrerseits würden mit einem Sieg vehement an die Playoff-Tür klopfen.