Aufholjagd geglückt: Adler bleiben auch gegen Erfurt ungeschlagen

Die Berlin Adler bleiben weiter ungeschlagen an der Tabellenspitze. Mit einem 30:19 (0:7, 12:6, 0:0, 18:6) konnten sich unsere Jungs gegen die Erfurt Indigos in der Sommerhitze durchsetzen. Dabei sah es lange nach einem Überraschungssieg der Gäste aus, die bis ins letzte Viertel hinein in Führung lagen. Im Schlussabschnitt konnten die Adler dann aber eine Aufholjagd starten und gingen am Ende als Sieger vom Platz.

Die Punkte für die Adler erzielten Niklas Stelzig (18) und Kelechi Oparaocha (12).

Die ungeschlagenen Adler trafen im dritten Heimspiel am Stück auf den Aufsteiger aus Erfurt. Schon das Hinspiel war eine Abnutzungsschlacht und die Adler gewannen nach hartem Kampf mit 21:0. Im Rückspiel kam auch noch eine fast Sahara-ähnliche Hitze hinzu, die den Spielern auch konditionell alles abverlangte.

Beide Mannschaften versuchten im ersten Viertel ihren Drive zu finden, aber beide Defenses waren auf dem Posten. Als alles schon nach einem 0:0-Quarter aussah, war es Elias Imrock auf Erfurter Seite, der für den Hallo-Wach-Effekt sorgte. An der eigenen 35-Yard Linie erhielt er den Ball. Nach einem kurzen Lauf über rechts überraschte er die Adler-Defense mit einem Cut nach innen, hatte plötzlich viel freie Wiese vor sich und lief zum Touchdown in die Endzone – die ersten Punkte der Erfurter gegen die Adler waren damit unter Dach und Fach.

Die Adler-Offense hatte weiterhin Probleme, Zugriff auf das Spiel zu erhalten. Zwar zeigten sie auch ihr dominantes Laufspiel über ihr Duo Stelzig/Oparaocha, doch war meist vor der Red Zone Schluss und die Erfurter übernahmen den Ball. Auch bereitete ihnen wie im Hinspiel Elias Imrock weiterhin Probleme. Zusätzlich fand bei wichtigen dritten Versuchen der Erfurter Quarterback Philipp Wolf immer wieder seinen Passempfänger Malte Fiedler, und so war es dann wenig überraschend, dass die Erfurter durch ein 37-Yard-Fieldgoal durch Clemens Hochfeld ihren Vorsprung ausbauen konnten.

Als hätten die Adler diesen Weckruf gebraucht, zauberten sie danach einen schönen Drive auf den Turf. Nach einem Pass auf Adrian Vagedes war man an der 5-Yard-Linie angekommen. Ein schnelle Ballübergabe an Niklas Stelzig, dann ließ dieser alle Tackle-Versuche an sich abperlen und erzielte die ersten Punkte für die Adler. Da die Extrapunkte misslangen stand es 6:10.

Es sollte noch besser für die Adler kommen. Die Indigos konnten zwar knapp eine Minute vor der Halbzeit mit einem 28-Yard-Fieldgoal ihren Vorsprung ausbauen, aber die Adler nutzen die letzte Minute dieser Halbzeit sehr erfolgreich. Nach einem Trickspielzug erreichte ein weiter Pass Julian Huber an der Mittellinie. Dieser nahm seine Beine in die Hand, wurde aber an der zwei Yard Linie gestoppt. Die Adler hatten also die Chance auf weitere Punkte. Diese Gelegenheit ließ sich Niklas Stelzig nicht nehmen und rammte sich in die Endzone (Two-Point-Conversion nicht gut), damit ging es mit 12:13 in die Pause.

Das dritte Viertel war dann ein Spiegelbild des ersten. Beide Mannschaften mühten sich, es wollten jedoch keine Punkte gelingen. Mit Quarter-Ende waren die Adler allerdings an die 1-Yard-Linie der Indigos gelangt. Gleich nach dem Seitenwechsel erhielt Oparaocha den Ball und überquerte die Endzone zur ersten Führung der Adler des Tages (Two-Point-Conversion nicht gut). Wer jetzt dachte, der Widerstand der Indigos wäre gebrochen, sah sich getäuscht. Im nächsten Drive konzentrierten sich die Adler zu sehr auf Elias Imrock und übersahen den Mann mit der Nummer 85, Steffen Rohde, der völlig frei in der Mitte stand. Er konnte einen Pass seines Quarterbacks empfangen und unberührt in die Endzone laufen – die Erfurter gingen wieder mit 19:18 in Führung.

Diesmal hatten die Adler die postwendende Antwort parat. Nach einem weiten Pass von Quarterback Joshua Bulling auf Julian Huber standen die Adler urplötzlich an der 10-Yard-Linie. Nach einigen erfolglosen Passversuchen war es dann Niklas Stelzig der zu seinem dritten Touchdown in die Endzone marschierte (Two-Point-Conversion erneut nicht gut) – die Führung war wieder in Adler-Hand. Da die Defense ihre Arbeit erfolgreich vollführte, hatten die Adler die Chance, ihre Führung auszubauen.

Diese wurde auch erfolgreich genutzt. Mit einem unwiderstehlichen 50-Yard-Lauf machte Kelechi Oparaocha den Deckel drauf. Houdiniartig wuselte er sich durch die Erfurter Defensive Line und war nicht mehr aufzuhalten – die Entscheidung drei Minuten vor Schluss (Two-Point-Conversion nicht gut).

Mit 30:19 gewannen die Adler auch ihr fünftes Spiel in Folge und treffen nun am kommenden Samstag im Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten aus Magdeburg an. In einem harten Spiel bewiesen die jungen Adler, dass sie sich auch in schwierigen Situationen durchsetzen können.

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